Pflanzliche Arzneimittel

Pflanzliche Arzneimittel

Pflanzliche Arzneimittel werden seit Jahrhunderten mit Erfolg gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt. Aber erst seitdem man weiß, welche Inhaltsstoffe der Arzneipflanze für die Wirkung verantwortlich sind, kann man diese Inhaltsstoffe gezielt aus der Pflanze herauslösen. Die aus den eingesetzten Arzneipflanzen hergestellten Arzneimittel wie Säfte, Tropfen und Tabletten konnten so im Laufe der Zeit immer weiter verbessert werden.

Genau wie in "chemischen" oder "synthetischen" Arzneimitteln sind in pflanzlichen Arzneimitteln bestimmte chemische Verbindungen für die Wirkung verantwortlich. Daher haben diese Mittel auch Nebenwirkungen. Bei einigen pflanzlichen Abführmitteln wie Aloe oder Sennesblättern sind diese sogar stärker als bei manchem sog."chemischen" Mittel!

Die Kenntnis der Inhaltsstoffe ermöglicht es durch chemische Veränderung die Nebenwirkungen der Naturarznei zumindest abzuschwächen. So wurde z.B. aus der stark magenreizenden Weidenrinde der gegen Schmerzen wirksame Inhaltsstoff herausgelöst und chemisch verändert - es entstand das Aspirin.

Anders als bei ,,chemischen'' Mitteln kann die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe in Arzneipflanzen und Tees erheblich schwanken - je nach Herkunftsgebiet, Erntebedingungen und Klima. Aus diesem Grund ist es wichtig, daß die Inhaltsstoffe der eingesetzten Arzneipflanze bekannt und gründlich analysiert sind. Dies ist nicht immer der Fall, so daß ein Qualitätsvergleich im Verhältnis zum Preis schwer möglich ist. Neben der Qualität der Inhaltsstoffe ist auch deren ausreichende Konzentration im Arzneimittel für die Wirkung wichtig. Das günstigste Produkt ist daher nicht unbedingt auch das Wirksamste. Besonders auffällig ist dieser Unterschied bei Kamillentee. Kamillentee für Arzneizwecke enthält ausschließlich Kamillenblüten mit hohem Wirkstoffanteil und ergibt einen wirksamen Arzneitee. Kamille für Genußzwecke enthält viele unwirksame Stengelbestandteile und ergibt nur schwach duftendes gefärbtes Wasser. Echte Arzneitees können auch getrost in Aufgußbeuteln gekauft werden. Ihr Inhalt ist - entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil -genauso gut wie loser Tee.

In vielen Anwendungsgebieten sind pflanzliche Arzneimittel eine echte Alternative zu herkömmlichen Mitteln und eine Bereicherung des Sortiments. Ob ein pflanzliches, herkömmliches oder homöopathisches Mittel eingesetzt wird, ist keine Glaubensfrage, sondern eine Entscheidung im Einzelfall. Entgegen einer weit verbreiteten Ansicht sind Homöopathie und herkömmliche Pflanzenheilkunde nicht dasselbe. In der Homöopathie geht man von der Vorstellung aus, daß durch die Behandlung mit einer sehr kleinen Dosis im Körper ein Reiz gesetzt wird, der die Selbstheilungskräfte mobilisiert. Daher behandelt man eine Erkrankung mit sehr niedrigen Dosen eines Stoffes, der in höherer Dosierung die Symptome der Krankheit auslösen würde. Homöopathische Arzneimittel werden in aller Regel aus Pflanzen und Mineralien gewonnen. Allerdings kann die gleiche Pflanze in der Homöopathie völlig anders eingesetzt werden als in der herkömmlichen Pflanzenheilkunde.

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