Wundversorgung

Beim Blick auf das Sortiment an Pflastern und Verbandstoffen in der Apotheke wird deutlich, daß sich die Wundversorgung geändert hat. Zu den bekannten braunen und weißen Pflastern werden neuartige Pflaster und Wundauflagen angeboten. Besonders auffällig ist, daß sie die Wunden wie eine halbdurchsichtige Folie bedecken.

Kleine Wunden und oberflächige Hautverletzungen sind im Normalfall unproblematisch, es sei denn es kommt durch das Eindingen von Keimen zu Wundheilungsstörungen.

Das aufgeklebte Pflaster soll die Wunde vor äußeren Einflüssen zu schützen und das Wundsekret aufnehmen. Bei größeren Wunden werden Wundauflagen verwendet, die manchmal noch mit Mullbinden an Ort und Stelle gehalten werden.

Vor dem Verbinden wird die Wunde gereinigt und desinfiziert. Das aufgeklebte Pflaster bzw. die Wundauflage darf an der Wundseite auf keinen Fall mit den Fingern angefaßt werden. Dies ist wichtig weil Keime von außen zu einer Infektion der Wunde führen können und die meisten Wundinfektionen durch Handkontakt verursacht werden. Dieses Verbot gilt auch für Wunden, die bereits infiziert sind. Daher wird verständlich, daß Pflaster und Wundauflagen steril sein sollen und Mullbinden nie direkt auf die Wunde aufgebracht werden.

Früher war man der Meinung, eine Wunde muß ausgetrocknet werden und heilt am schnellsten an der Luft. Mittlerweile ist erwiesen, daß die Wundheilung am besten im natürlichen, feuchten Milieu erfolgt. Die modernen Pflaster und Wundauflagen haben oft das Aussehen einer halbdurchsichtigen Folie. Es hat den Anschein, daß die Wunde vollständig abgedichtet sei, aber tatsächlich lassen die neuen Materialien Wasserdampf und Gase aus der Wunde entweichen und nehmen trotzdem Wundsekret auf. Die Wunde ist viel besser als bei einer herkömmlichen Auflage vor äußeren Einflüssen geschützt. Außerdem verläuft die Wundheilung und Bildung der neuen Hautoberfläche deutlich schneller.

Fetthaltige Salben sollen möglichst nicht auf eine offene Wunde aufgebracht werden. Erst nach Ausbildung der neuen Hautoberfläche sind geeignete Salben für die Erholung der noch sehr empfindlichen Haut nützlich. Es muß eigentlich nicht erwähnt werden, daß alte Hausmittel zur Wundbehandlung wie Öl und Mehl absolut unangebracht sind. Einer Bildung von Narben wird durch die rechtzeitige Anwendung entsprechender Salben und der Einnahme von hochdosiertem Vitamin E entgegengewirkt.

Das Eindringen von Keimen in Wunden führt zu Wundheilungsstörungen und vermehrtem Ausscheiden von Sekret. Bestimmte Erreger wie die der Tollwut und des Wundstarrkrampfes ( Tetanus ) haben darüberhinaus aber noch weit gefährlichere Wirkungen. Die entsprechenden Erkrankungen können schon durch kleine Wunden übertragen werden. Nach einem Biß von einem möglicherweise an Tollwut erkrankten Tier muß ein Arzt aufgesucht werden. Die regelmäßig aufgefrischte Tetanusimpfung schützt vor dem gefährlichen Wundstarrkrampf..

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