Pflanzliche Arzneimittel haben eine lange Tradition und werden seit Jahrhunderten zur Linderung verschiedenster Beschwerden eingesetzt. Diese wertvollen Substanzen aus Heilpflanzen lassen sich gezielt extrahieren und in hochwirksame Arzneimittel wie Säfte, Tropfen und Tabletten verwandeln. Entdecken Sie, wie die Weisheiten der traditionellen Pflanzenheilkunde heute noch effektive und natürliche Heilmittel bieten können.
Wirkstoffe und Nebenwirkungen
Genau wie in chemischen oder synthetischen Arzneimitteln sind in pflanzlichen Arzneimitteln bestimmte chemische Verbindungen für die Wirkung verantwortlich. Daher haben auch pflanzliche Mittel Nebenwirkungen. Bei einigen pflanzlichen Abführmitteln wie Aloe oder Sennesblättern sind diese sogar stärker als bei manchen chemischen Mitteln.
Die Kenntnis der Inhaltsstoffe ermöglicht es, durch chemische Veränderungen die Nebenwirkungen der Naturarznei abzuschwächen. So wurde beispielsweise aus der stark magenreizenden Weidenrinde der schmerzlindernde Inhaltsstoff herausgelöst und chemisch verändert – es entstand das Aspirin.
Qualität und Konzentration
Die Konzentration der wirksamen Inhaltsstoffe in Arzneipflanzen und Tees kann je nach Herkunftsgebiet, Erntebedingungen und Klima erheblich schwanken. Deshalb ist es wichtig, dass die Inhaltsstoffe der eingesetzten Arzneipflanzen gründlich analysiert und bekannt sind. Bei Produkten aus unsicheren Quellen ist dies nicht immer der Fall, was einen Qualitätsvergleich im Verhältnis zum Preis erschwert. In Apotheken jedoch können Sie sicher sein, dass die Qualität der Inhaltsstoffe streng geprüft und konstant ist. Neben der Qualität der Inhaltsstoffe ist auch deren ausreichende Konzentration im Arzneimittel für die Wirkung entscheidend.
Ein auffälliges Beispiel ist Kamillentee. Kamillentee für Arzneizwecke enthält ausschließlich Kamillenblüten mit hohem Wirkstoffanteil und ergibt einen wirksamen Arzneitee. Kamille für Genusszwecke enthält viele unwirksame Stängelbestandteile und ergibt nur schwach duftendes, gefärbtes Wasser. Echte Arzneitees können auch getrost in Aufgussbeuteln gekauft werden, da ihr Inhalt – entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil – genauso gut ist wie loser Tee.
Pflanzliche und homöopathische Arzneimittel
In vielen Anwendungsgebieten sind pflanzliche Arzneimittel eine echte Alternative zu herkömmlichen Mitteln und eine Bereicherung des Sortiments. Ob ein pflanzliches, herkömmliches oder homöopathisches Mittel eingesetzt wird, ist keine Glaubensfrage, sondern eine Entscheidung im Einzelfall. Homöopathie und Pflanzenheilkunde sind jedoch nicht dasselbe.
Pflanzliche Arzneimittel enthalten wirksame Inhaltsstoffe, die aus Heilpflanzen extrahiert werden. Diese Wirkstoffe können gezielt Beschwerden lindern und Krankheiten behandeln. Sie werden in verschiedenen Formen wie Säfte, Tropfen, Tabletten oder Tees angeboten und sind oft für ihre gute Verträglichkeit bekannt.
Homöopathische Arzneimittel hingegen beruhen auf dem Prinzip der Potenzierung. Sehr kleine Dosen eines Stoffes, der in höherer Dosierung die Symptome der Krankheit auslösen würde, werden verwendet, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu mobilisieren. Homöopathische Mittel werden in der Regel aus Pflanzen und Mineralien gewonnen und in Form von Globuli, Tabletten oder Tropfen angeboten.
Pflanzliche Arzneimittel verbinden die jahrhundertealte Tradition der Kräuterheilkunde mit den Erkenntnissen moderner Wissenschaft. Dank fortschrittlicher Extraktionsmethoden und strenger Qualitätskontrollen bieten sie eine wirksame und oft sanftere Alternative zu chemischen Arzneimitteln. Bei Fragen zur Auswahl und Anwendung pflanzlicher Arzneimittel stehen wir Ihnen in Ihrer Apotheke gerne zur Verfügung.
