Die Fastenzeit, die auf den Aschermittwoch folgt, ist nicht nur eine Phase des Verzichts, sondern eine wunderbare Gelegenheit zur körperlichen und geistigen Erneuerung. Fasten bedeutet nicht einfach Hungern, sondern den bewussten, zeitlich begrenzten Verzicht auf feste Nahrung. Bei richtiger Durchführung einer Fastenkur verspüren Sie kein Hungergefühl, sondern erleben eine Zeit der Reinigung und Regeneration.
Unser Körper verfügt über Reserven, die sicherstellen, dass man auch über einen längeren Zeitraum mit geringerer oder ganz ohne Energiezufuhr von außen leben kann. Der Organismus stellt sich auf die neue Situation ein. Zu Beginn einer Fastenkur setzt man einen bestimmten Reiz, bei klassischem Fasten durch Einläufe oder Abführmaßnahmen, um den Umstellungsprozess einzuleiten.
Historische und moderne Fastenkuren
Fasten gehört zu den klassischen Ernährungskuren und hatte schon in der Heilkunst des Altertums seinen festen Platz. Es wurde bei Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Erkrankungen der Leber und des Darms, Rheuma und Arthritis eingesetzt. Heilfasten und Ernährungskuren sind in die heutige Naturheilkunde übernommen worden. Eine solche Kur ist zeitlich begrenzt und sollte mit dem behandelnden Hausarzt abgesprochen werden. Sie beeinflusst den Gesamtstoffwechsel, die Herz-Kreislauf-Funktion, die Verdauungsorgane, die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und den Abbau von überflüssigem Fettgewebe.
Verschiedene Arten des Fastens
Klassisches Wasserfasten
Ursprünglich gab es nur das klassische Wasserfasten oder „totales Fasten“. Dabei wird ausschließlich Wasser getrunken.
Saftfasten
Saftfasten entspricht einem Heilfasten mit Ergänzung durch Kohlenhydrate und Vitamine aus Obst- und Gemüsesäften. Für den Organismus ist Saftfasten leichter zu ertragen als totales Wasserfasten.
Molkefasten
Beim Molkefasten wird sichergestellt, dass der Körper kein wertvolles Körpereiweiß verliert. Gut geeignet ist auch die klassische Molketrinkkur.
Basenfasten
Beim Basenfasten verzichtet man auf säurebildende Lebensmittel und konsumiert nur basenbildende Nahrung wie Obst, Gemüse und bestimmte Nüsse. Diese Form des Fastens soll den Säure-Basen-Haushalt des Körpers regulieren und zur Entschlackung beitragen.
Buchinger Fasten
Das Buchinger Fasten, auch als Heilfasten nach Buchinger bekannt, umfasst den Verzicht auf feste Nahrung und die Aufnahme von Gemüsebrühe, Tee, Wasser und verdünnten Säften. Diese Methode wurde von Dr. Otto Buchinger entwickelt und zielt auf die Entgiftung und Heilung des Körpers ab.
Intermittierendes Fasten
Eine andere Form des intermittierenden Fastens ist das 5:2-Fasten, bei dem an fünf Tagen normal gegessen und an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen die Kalorienzufuhr stark reduziert wird. Diese Methode hat ebenfalls positive Effekte auf die Gesundheit und das Gewicht.
Dauer der Fastenkur
Wenn Sie sich für eine bestimmte Fastenkur entschieden haben, beachten Sie bitte, dass der Körper eine gewisse Zeit benötigt, um sich an die Abwesenheit von fester Nahrung zu gewöhnen. Fürs Fasten sollten Sie sich mindestens fünf Tage Zeit nehmen. Auch nach Abschluss einer Fastenkur ist es nicht ratsam, die gewohnte Ernährung sofort wieder aufzunehmen.
Das Ende einer Fastenkur ist eine sehr gute Gelegenheit, auf eine gesündere, vollwertigere Ernährung umzusteigen. Nutzen Sie diese Zeit, um neue, gesunde Gewohnheiten in Ihren Alltag zu integrieren.
Fasten bietet eine wertvolle Möglichkeit zur körperlichen und geistigen Erneuerung. Durch die richtige Durchführung und Nachbereitung können Sie langfristig von den positiven Effekten einer Fastenkur profitieren. Bei Fragen zur Fastenzeit und den verschiedenen Fastenkuren stehen wir Ihnen in Ihrer Apotheke gerne zur Verfügung.