Homöopathie

Homöopathie

Viele, die in der Apotheke ein homöopathisches Mittel,  z.B. gegen Husten verlangen, denken insgeheim an einen unschädlichen Pflanzensaft ohne Nebenwirkungen, der die Beschwerden schnell verschwinden läßt. Allerdings sind die meisten pflanzlichen Hustensäfte nicht homöopathisch. Auch die Ausgangsstoffe vieler homöopathischer Mittel sind nicht unschädlich.

Herkömmliche pflanzliche Arzneimittel enthalten die wirksamen Inhaltsstoffe der Pflanze angereichert in einem Tee, einer Tablette, Saft oder Tropfen. In diesen Darreichungsformen wird stets eine gleichbleibende Konzentration und Qualität der natürlichen Wirkstoffe aus der Pflanze angestrebt. Trotz des natürlichen Ursprungs ist der chemische Aufbau der Wirkstoffe meist bekannt und ihr Wirkprinzip ist nicht anders als das einer künstlich hergestellten Arznei. Verantwortlich für die Wirkung ist die Art und Menge eines oder mehrerer wirksamer Inhaltsstoffe. Diese setzen je nach Dosierung im Körper eine bestimmte Reaktion mehr oder weniger stark in Gang.

Bei homöopathischen Arzneimitteln ist es dagegen eher 'umgekehrt'. Die Wirkstoffe ( Ursubstanzen ) werden hier nicht in angereicherter Form eingesetzt, sondern meist im Verhältnis 1 : 10 mit Milchzucker verrieben oder mit einer Alkohol / Wasser Mischung versetzt. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt und so nimmt die Konzentration der Ursubstanz sehr schnell ab. Nach 3 Aufbereitungsschritten ist nur noch ein Tausendstel des ursprünglichen Wirkstoffs enthalten, nach 6 Schritten nur noch 1 Millionstel. Weil die Stärke der Wirkung nicht mit der Konzentration des Arzneistoffes übereinstimmt, sprechen Homöopathen auch nicht vom Verdünnen, sondern vom Potenzieren. Die in diesem Beispiel entstandenen Konzentrationen werden als D 3 und D6 ,Potenzen' bezeichnet. Da in den daraus hergestellten Tabletten, Tropfen und Kügelchen kaum noch Ursubstanz enthalten ist, muß die Wirkung bei homöopathischen Mitteln auf eine andere Art zustande kommen als bei herkömmlichen pflanzlichen Arzneimitteln. In der Homöopathie geht man von der Vorstellung aus, daß durch die Behandlung mit einer sehr kleinen Dosis im Körper ein Reiz gesetzt wird, der die Selbstheilungskräfte mobilisiert. Daher behandelt man eine Erkrankung mit sehr niedrigen Dosen eines Stoffes, der in höherer Dosierung die Symptome der Krankheit auslösen würde. Homöopathische Arzneimittel werden in aller Regel aus Pflanzen und Mineralien gewonnen. Allerdings kann die gleiche Pflanze in der Homöopathie völlig anders eingesetzt werden als in der herkömmlichen Pflanzenheilkunde. Auch aus diesem Grund ist die Homöopathie etwas ganz anderes. Oft gibt es für das gleiche homöopathische Arzneimittel viele Anwendungsgebiete, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Da im homöopathischen Arzneimittel kaum noch Ursubstanz ist, können hier Pflanzen und Mineralien eingesetzt werden, die in der herkömmlichen Anwendung giftig wären. Die Homöopathie hat ein breites Anwendungsspektrum. Oft werden chronische Erkrankungen homöopathisch behandelt, bei denen sich keine Ursache feststellen läßt. Für einige Anwendungen gibt es bewährte Mittel, ansonsten erfolgt die Auswahl des geeigneten Mittels individuell. Besonders erfolgreich ist das Verfahren übrigens in der Kinder- und in der Tierheilkunde. Die Erfolge, die man hier erzielt, sind ein Argument, daß es sich bei homöopathischen Mitteln nicht um eine Scheinwirkung (Placebo- Effekt) handeln kann. Viele, die in der Apotheke ein wirksames Arzneimittel verlangt haben, sind nach Anwendung eines homöopathischen Mittels gesund geworden.

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