Durchfallerkrankungen, auch als Diarrhöe bekannt, können aus verschiedenen Gründen auftreten. Bakterielle oder virale Infektionen sind häufige Auslöser, aber auch Erkrankungen des Magen-Darm-Systems oder Stress, wie Prüfungsangst oder chronische Überlastung, können zu veränderten Darmentleerungen führen. Auch die Einnahme bestimmter Antibiotika kann zu Durchfall führen.
Die meisten akut verlaufenden Diarrhoen sind vorrübergehend und bedürfen keiner speziellen medikamentösen Therapie.
Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich
Besonders wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr, um die Gefahr einer Austrocknung zu vermeiden. Dies ist besonders bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen mit Begleiterkrankungen wichtig.
In der Apotheke gibt es verschiedene Präparate in Pulver- oder Brausetablettenform zur Wiederherstellung des Elektrolythaushalts. Stehen solche Präparate nicht zur Verfügung, kann man sich mit einem traubenzuckerhaltigen Getränk in Kombination mit Salzgebäck behelfen. Das häufig empfohlene Hausmittel „Cola und Salzstangen“ sollte jedoch vermieden werden, da die Inhaltsstoffe des koffeinhaltigen Getränks das Magen-Darmsystem zusätzlich belasten können. Gegen Salzstangen ist jedoch nichts einzuwenden.
Eine einfache Elektrolytlösung kann auch einfach selber hergestellt werden.
Mischen Sie dazu:
- 1 Liter abgekochtes Wasser
- 8 Teelöffel Zucker
- 1 Teelöffel Salz
Diese Mischung hilft, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen.
Behandlung von Reisedurchfall
Für die Behandlung von Reisedurchfall steht der Wirkstoff Loperamid rezeptfrei zur Verfügung. Nach jedem ungeformten Stuhlgang nimmt man 4 Milligramm in Kapselform ein. Der Wirkstoff stoppt den Durchfall zuverlässig, was besonders in Situationen hilfreich ist, in denen nicht ständig eine Toilette in der Nähe ist.
Grundsätzlich ist jedoch ein kurzfristiger, nicht länger als 2 Tage andauernder Durchfall eine sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers. Dieser sollte man freien Lauf lassen, damit der Körper die krankmachenden Erreger loswerden kann.
Behandlung von Übelkeit und Brechreiz
Gleichzeitig auftretende Übelkeit und Brechreiz können am einfachsten mit einem Magen-Darm-Tee behandelt werden. Achten Sie dabei auf Apothekenqualität. Bei stärkeren Beschwerden können pflanzliche Kombinationspräparate mit bitterer Schleifenblume in Tropfenform eingesetzt werden. Der Wirkstoff Dimenhydrinat steht ebenfalls zur Verfügung, um Übelkeit und Brechreiz schnell zu mildern.
Wann zum Arzt?
Jede farbliche Veränderung des Stuhls, erhebliche Magen-Darm-Krämpfe sowie Durchfälle, die länger als 2 Tage anhalten, sollten ärztlich abgeklärt werden.
Ernährung während einer Magen-Darmerkrankung
Das sogenannte „Teefasten“ während einer Magen-Darmerkrankung muss nicht strikt eingehalten werden. In den meisten Fällen spürt der Körper automatisch, welche Nahrungsmittel vertragen werden.
Vermeidung von Durchfällen auf Reisen
Die Regel für die Nahrungsaufnahme bei Reisen in ferne Länder, vor allem in südlichen, tropischen oder subtropischen Ländern lautet „peel it, cook it or forget it“. Also schälen, abkochen, oder meiden, sollte unbedingt Anwendung finden, um Durchfallerkrankungen vorzubeugen. Achten Sie zudem auf eine hygienische Lebensmittelzubereitung und vermeiden Sie rohes oder unzureichend gekochtes Essen.
Durchfallerkrankungen können lästig und belastend sein, lassen sich jedoch mit den richtigen Maßnahmen gut behandeln und oft schnell überwinden. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr, und nutzen Sie die entsprechenden Medikamente und Hausmittel je nach Art des Durchfalls.
Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einer guten Hygiene, insbesondere auf Reisen, können viele Durchfallerkrankungen vermieden werden. So bleiben Sie und Ihre Familie gesund und wohlauf.