Eine EHEC-Infektion (Entero-Hämorrhagische Escherichia-coli-Bakterien) ist eine Magen-Darm-Erkrankung, die durch die Aufnahme von EHEC-Bakterien ausgelöst wird. Zu den bekannten Symptomen gehören wässriger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und -krämpfe.
EHEC ist ein Darmkeim, der ursprünglich bei Tieren vorkommt und sich aber im Laufe der Zeit so verändert hat, dass nun auch der Mensch von diesem Bakterium befallen werden kann.
Dieses Bakterium ist eine Sonderform der für den Menschen wichtigen und im menschlichen Darm vorkommenden Koli-Bakterien. Das Entero-Hämorrhagische Escherichia-coli-Bakterium (EHEC) setzt im Gegensatz zum Koli-Bakterium lebensbedrochliche Giftstoffe frei.
Aufgrund der sehr geringen Keimzahl (10-100 Erreger), die zur akuten Infektion führt, und des Schweregrads der Infektion besitzen EHEC-Infektionen eine hohe Bedeutung.
Verbreitung und Ansteckung
EHEC-Bakterien werden über kontaminierte Nahrungsmittel oder direkt von Mensch zu Mensch bzw. von Tier zu Mensch übertragen. Besonders gefährdet sind Menschen, die rohes oder unzureichend gegartes Fleisch, unbehandelte Milchprodukte oder verunreinigtes Wasser zu sich nehmen.
Verlauf der Erkrankung
Nach einer Inkubationszeit von 1-3 Tagen entwickelt sich eine Dickdarmentzündung mit Durchfällen, Bauchkrämpfen und Erbrechen. Ca. 20 % der EHEC-Infektionen verschlimmern sich zu blutigen Durchfällen (hämorrhagische Kolitis).
Besondere Risiken bei Erwachsenen:
Erwachsene entwickeln häufiger eine Purpura, die durch Haut- und Kapillarblutungen gekennzeichnet ist. Diese Blutungen können großflächig auftreten und sind oft ein Anzeichen für schwerwiegendere Komplikationen.
Besondere Risiken bei Kindern:
Besonders bei Kindern unter 6 Jahren besteht ein erhöhtes Risiko, das lebensbedrohliche hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) zu entwickeln. HUS ist durch die Zerstörung roter Blutkörperchen, Nierenversagen und niedrige Thrombozytenzahlen gekennzeichnet. Diese Komplikation kann zu schweren Nierenproblemen und anderen langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Meldepflicht
EHEC-Infektionen sind meldepflichtig. Dies bedeutet, dass die Erkrankung an die zuständigen Gesundheitsbehörden gemeldet werden muss, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Prävention
Um EHEC-Infektionen vorzubeugen, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:
- Gute Küchenhygiene:
Achten Sie auf saubere Arbeitsflächen und Kochutensilien, insbesondere beim Umgang mit rohem Fleisch.- Kochutensilien gründlich reinigen
- Tücher und Bürsten täglich wechseln (Tücher in die Waschmaschine bei 60 Grad oder mehr, Bürsten in die Spülmaschine)
- Schwämme vermeiden, da sie schwer zu trocknen sind und Keime sich gut ausbreiten können
- Schneidbretter sofort gründlich reinigen. Am besten andere Schneidbretter und Schälchen für Lebensmittel tierischen Ursprungs (Fleisch, Fisch, Eier) als für Gemüse und Salat verwenden.
- Kühlschrank regelmäßig alle paar Wochen reinigen und die Lebensmittel entsprechend ihrer Verderblichkeit im Kühlschrank richtig lagern: Unten und hinten ist es am kältesten, also rohes Fleisch, Fisch oder Aufschnitt hier platzieren.
- Damit die Kühlung korrekt funktioniert, nicht zu viel im Kühlschrank aufbewahren.
- Richtige Garzeiten:
Stellen Sie sicher, dass Fleisch und andere potenziell kontaminierte Lebensmittel ausreichend gegart werden. Lebensmittel min. 10 min auf 70 Grad erhitzen - Hände waschen:
Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände, besonders nach dem Kontakt mit Tieren oder deren Ausscheidungen sowie vor dem Essen und der Zubereitung von Lebensmitteln. - Vermeidung von Rohmilchprodukten:
Konsumieren Sie nur pasteurisierte Milch und Milchprodukte.
EHEC-Infektionen sind ernstzunehmende Erkrankungen, die durch eine geringe Keimzahl ausgelöst werden können und schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen können. Durch eine sorgfältige Hygiene und den richtigen Umgang mit Lebensmitteln kann das Risiko einer Infektion erheblich reduziert werden. Bei Verdacht auf eine EHEC-Infektion ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen und die Erkrankung zu melden, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Wichtiger Hinweis
Unser Gesundheitsratgeber dient nur zur allgemeinen Information und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Ein Arztbesuch ist bei schweren Erkrankungen unabwendbar.